Gedenken an den 9. November

Termin: Samstag, 08. November 2025 | 17 Uhr | Eintritt frei

Im Rahmen des Gedenkens an den 9. November planen wir für den 08.11.2025 eine besondere Veranstaltung. Dabei verbinden wir zwei Programmpunkte, die auch einzeln und unabhängig voneinander besucht werden können.

1. Filmvorführung – „Grabe, wo du stehst. Erinnern und Gedenken in Wandsbek“ – 17:00 Uhr

Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit Gästen und der Regisseurin statt. Eintritt frei.

und

2. Konzert von Mark Kovnatskiy mit dem Programm Di Naye Yidishe Melodyes (die neue jiddischen Melodien) – 20:00 Uhr Eintritt: 10 € | 8 € (ermäßigt)

Für die Besucher des Films ist der Eintritt zum Konzert kostenlos!

1)
Der Dokumentarfilm ist Teil des Projekts www.juedischesleben-wandsbek.de, das das jüdische Leben in Wandsbek digital zugänglich macht.

Die zuvor eigenständige Stadt Wandsbek wurde 1938 nach Hamburg eingemeindet. Neben den jüdischen Gemeinden in Altona und Hamburg hatte auch Wandsbek eine eigene jüdische Gemeinde. Das Projekt www.juedischesleben-wandsbek.de gibt einen Einblick in das damalige jüdische Leben in Wandsbek. Doch wer hat diese Geschichte „ausgegraben“? Woher stammen die Biografien, die heute auf den Stolpersteinen in Wandsbek zu finden sind? Über Jahrzehnte hinweg haben sich verschiedene Gruppen und Einzelpersonen intensiv mit dieser Geschichte auseinandergesetzt. Der Dokumentarfilm stellt drei dieser Forscher*innen vor, die vor Ort die Lebensgeschichten der Verfolgten des Nationalsozialismus dokumentiert und so das Gedenken an sie lebendig gehalten haben – drei Menschen, die sich entschieden gegen das Vergessen einsetzen. Ohne ihre Forschungen wären viele dieser Geschichten unbekannt geblieben.

Zu den Gästen zählen die Regisseurin, Teile des Filmteams sowie die Interviewpartnerinnen Astrid Louven (Jüdisches  Wandsbek), Dr. Sigrid Curth (Geschichtswerkstatt Wandsbek, Sprecherin) und der Interviewpartner Stefan Romey (Stiftung Hilfe für NS-Verfolgte). Sie werden vor Ort sein, um mit den Anwesenden über den Film und die Bedeutung der Erinnerungskultur zu sprechen.

2)
In dem Konzert widmet sich Mark Kovnatskiy seinen bis dato aktuellsten Kompositionen im Rahmen des Programms Di Naye Yidishe Melodyes (die neuen jiddische Melodien, Jiddisch). Bis zum heutigen Tage halten sich hartnäckig allerlei Klischées über die jüdische Kultur im Allgemeinen und Klezmer-Musik im Besonderen. Eine der Auffassungen besteht darin, dass das kulturelle Erbe der aschkenasischen Juden während des 2. Weltkriegs unwiederbringlich zerstört wurde und nun lediglich als fernes Echo wie ein antiquiertes Museumsstück weiterlebt.

Viele heutige Akteure der jiddischen Kulturszene kämpfen eifrig gegen diese Wahrnehmung an indem sie aufzeigen, dass diese Kultur weder vernichtet, noch „als die verstaubten Erinnerungen der Großeltern“ bewahrt wurde, sondern sich ganz im Gegenteil mit viel Kreativität und Expertise bester Gesundheit erfreut. Dabei entsteht ein neuer Klang, indem traditionelle Melodien mit modernen Musikgenres, darunter Rock, Jazz, Klassik, Ska und sogar Rap, vereint wird.

Gleichzeitig werden neue Melodien, sowohl im traditionellen, als auch im moderneren Stil, komponiert. Einer dieser bekannten Komponisten ist der hier heute auftretende Violinist Mark Kovnatskiy. Er begann seine Karriere als klassischer Violinist und widmete sich seit 2003 vermehrt der Klezmer-Musik. Schon mehr als 18 Jahre unterrichtet er auf internationalen Festivals und ist

Parallel zu seiner Tätigkeit als Komponist und Lehrer jiddischer Tänze einer der weltweit führenden Klezmer-Violinisten, mit Auftritten von den USA, Kanada, Europa, über Israel bis nach Japan. Mark Kovnatskiy ist Mitglied vieler verschiedener Ensembles und arbeitet regelmäßig mit führenden Interpreten jiddischer Musik sowie mit klassischen Orchestern zusammen.
Seit 2004 schreibt er eigene Musik und hat zum heutigen Zeitpunkt bereits zwei Kompositionssammlungen veröffentlicht. Zu den weltweiten Interpreten seiner Werke gehören sowohl zahlreiche klassische, als auch Klezmer-Musiker, darunter Steven Greenman (USA), die Mitglieder der San Francisco Symphony (USA), der Neuen Philharmonie Westfalen (DE), Klezmer
Loshn (FR) sowie Dreydel Orchestra (JPN).
Das Programm besteht aus Kompositionen von Mark Kovnatskiy, geschrieben im Stil traditioneller Klezmer-, chassidischer, moldawischer, ukrainischer und nachöstlicher Musik.

Reservierungen gerne unter: ticket@kulturschloss-wandsbek.de

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